A. Hofer: Sagen aus Matzen
Überlieferte
Sagen sind immer ein Zeichen dafür, dass sich Menschen
für einen Ort oder eine Begebenheit besonders interessiert haben. Es war daher auch ein
Zeichen der Wertschätzung, des Ansehens und des
Interesses am Ort, dass in Matzen Sagen weitergegeben
wurden; Elternhaus und Schule haben das selbsttätig und
in grosser Selbstverständlichkeit getan. Mit den beiden letzten Kriegskatastrophen ist diese Tradition abgerissen. Nicht nur der Ort mit seinen Gebäuden und Anlagen wurde schwerstens beschädigt, sondern auch innere Strukturen der Familien, der Gruppen und Gemeinschaften wurden schwer getroffen. Ohne bewusst zu werden, wurde auch das Selbstwertgefühl, das Gefühl für den Ort, seine Möglichkeiten und Notwendigkeiten und vor allem für die Ortsgemeinschaft stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Ort ist größer und schöner wiedererstanden, selbst das Schloss "lebt" wieder. Besonders erfreulich ist es aber, dass das Interesse der Bewohner an ihrem Ort, an seiner Geschichte und an seinen inneren Strukturen, an seinem Aussehen und an seinen Gemeinschaften stark gewachsen ist. Es scheint daher richtig und nötig, den Matznern wieder ihre Sagen zugänglich zu machen, angefangen von unserer bekanntesten, der Sage vom Tod im Weinfass, über kleinere und weniger bekannte bis zu einer Neufassung und einer Neubildung. Möge diese kleine
Sammlung Interesse finden und Anregung sein! Matzen. 1983
Dr. Anton Hofer |
Zur Erinnerung einige lokale Spezialitäten (aus alten, handgeschriebenen Kochbüchern).